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Talente glänzen bei deutscher Meisterschaft

Emma Wietasch von der LG Fichtelgebirge erreicht im Mehrkampf die Top 10. Und auch Andreas Gesell liefert eine starke Leistung ab.


Bei der deutschen Mehrkampf-Meisterschaft in Leverkusen starteten zwei Leichtathleten der LG Fichtelgebirge. Obwohl es für beide der Einstand bei einer nationalen Meisterschaft war, überzeugten sie mit großartigen Platzierungen.
In der W14 gelang Emma Wietasch im Siebenkampf sogar der Sprung in die Top Ten in einem starken und mit 38 Teilnehmerinnen sehr großem Teilnehmerfeld. Während der erste Tag des Siebenkampfes mit 13,20 Sekunden und starkem Rückenwind über die 80-Meter-Hürden eher verhalten begann, so gelang Wietasch im Weitsprung mit 4,93 Meter ein Meisterstück. Mit diesem Satz verbesserte sie ihre Bestleistung um 26 Zentimeter – und die Freude war bei der Athletin, dem Trainer und Opa Friedrich Ruckdeschel sowie der mitgereisten Familie riesig. Es folgte ihre Paradedisziplin – der Speerwurf. Hier wurde die Sportlerin vom TV Wunsiedel in diesem Jahr bereits bayerische Vizemeisterin. Mit 35,97 Meter konnte sie ihr Potenzial nicht abrufen, zeigte aber in einem Mehrkampf eine solide Leistung. Den Tag rundete sie im Hochsprung mit übersprungen 1,46 Meter ab und war sichtlich zufrieden, denn sie übernachtete auf dem zehnten Platz.

LGF-Vereinskamerad Andreas Gesell startete in der M14 den ersten Tag seines Neunkampfes über 100 Meter ebenfalls etwas verhalten. Nach einem guten Start blieb er in 12,68 Sekunden hinter seinen Erwartungen. Es folgte das Kugelstoßen. Hier wurde Gesell 2025 bereits bayerischer Meister. Mit 13,45 Meter zeigte er sein Talent und erzielte die beste Weite aller 27 Teilnehmer. Plötzlich war der Sportler vom TV Weißenstadt wieder in den vorderen Rängen des Feldes zu finden, rutschte aber nach dem Diskuswerfen mit einer Weite von 31,64 m wieder ins Mittelfeld zurück. Den Tag beendete Gesell mit übersprungenen 2,70 Meter im Stabhochsprung und einem siebten Platz. Dies freute nicht nur den Athleten, sondern auch Trainer Jürgen Grießhammer, der für den verreisten Heimtrainer Günther Schill einsprang, sowie die Eltern.

Während Emma Wietasch sich am zweiten Tag noch bis Nachmittag erholen konnte, stand Andreas Gesell schon um 9.30 Uhr wieder am Start. Es standen die 80-Meter-Hürden an – und die Beine waren doch recht schwer vom Vortag. Dies sorgte auch dafür, dass er nicht gut ins Rennen fand und die Uhr bei 14,41 Sekunden stehenblieb. Ein enttäuschender Start in den zweiten Tag. Im anschließenden Hochsprung motivierte er sich aber neu und übersprang mit einer fast fehlerfreien Serie 1,55 Meter. Er stellte damit seine Bestleistung ein und riss 1,58 m nur denkbar knapp. Gesell war wieder auf Kurs und zeigte im Speerwurf mit 40,69 Meter eine Weite in der Nähe seiner Bestleistung. Gestärkt durch die letzten beiden Disziplinen ging es zum Weitsprung. Hier gelang Andreas Gesell – ebenso wie Emma Wietasch am Tag zuvor – ein Coup. Nachdem der erste Versuch völlig missglückte, redete der Trainer beruhigend auf ihn ein. Dann verbesserte er seine Bestleistung im zweiten Sprung um 50 Zentimeter. Als der Kampfrichter 5,68 Meter ansagte, war der Jubel groß. Vor dem abschließenden 1000-Meter-Lauf war nun ein Platz unter den Top Ten das Ziel. Obwohl Gesell alles gab und Bestzeit mit 3:21,02 Minuten lief, verfehlte er am Ende denkbar knapp sein Ziel. Mit 4679 Punkten erreichte er am Ende des Neunkampfes dennoch glücklich und zufrieden Rang elf.

Nachdem Emma Wietasch erst fleißig ihren Team-Kollegen angefeuert hatte, stieg sie am zweiten Tag mit dem 100-Meter-Lauf ein. Mit einer Zeit von 13,69 Sekunden war die Gymnasiastin zwar zufrieden, fiel aber in der Platzierung etwas zurück. Es folgte das Kugelstoßen. Mit 10,71 Meter stieß sie die 3-Kilogramm-Kugel knapp an ihre Bestweite heran. Dies bedeutete, dass für Wietasch wieder eine Top 10-Platzierung möglich war. Die Entscheidung darüber fiel im abschließenden 800-Meter-Lauf.
Sichtlich nervös ging sie an den Start und wurde gleich dreimal etwas abgedrängt, sodass sie mehrmals wieder ihr Lauftempo finden musste. Mit 2:45,18 Minuten erreichte die erschöpfte Sportlerin Platz zehn mit 3528 Punkten. So war die Freude über einen erkämpften Platz in den Top 10 bei der ersten deutschen Meisterschaft riesengroß.

Frankenpost am 01.09.2025